Die kontinuierliche Unterstützung sollte endlich einmal die Anerkennung erfahren – eine individuell gestaltete Münze für die Förderer
Dank ihrer passiven Fördermitglieder kann die Freiwillige Feuerwehr Groß Schwülper Brände löschen, Ausrüstung erneuern und Nachwuchs begeistern. Für diese wertvolle Unterstützung wurden die Förderer jetzt mit einer Münze geehrt
Die Freiwillige Feuerwehr hat in Groß Schwülper Tradition. Seit 1899 gibt es sie schon. Wer sich hier einbringt, weiß, wie wertvoll ehrenamtliches Engagement ist. Dabei sind nicht nur die aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr gefragt, die Brände bekämpfen, Jugendarbeit voranbringen und Aktivitäten unterstützen. Ohne die passiven Mitglieder des Fördervereins wäre die wichtige Feuerwehrarbeit längst an ihre Grenzen gekommen.
Übungsmaterialien, Jugendarbeit, Zeltlagerfahrt, Ausrüstung, Getränke bei Veranstaltungen – all das will finanziert werden. Oft reichen die Mittel seitens der Gemeinde nicht aus. Auch das bürokratische Antragsprozedere für jede noch so kleine Summe ist beschwerlich. Hier springt der Förderverein ein: Dank regelmäßiger Spenden langjähriger passiver Fördermitglieder konnten Mittel angespart und immer wieder dann dazugegeben werden, wenn die Not am größten war – etwa für einen Mannschaftstransportwagen, der vor drei Jahren angeschafft wurde.
Zwischen fünf und 100 Euro – alle Spenden sind willkommen. Jede noch so kleine Summe zählt. Im Gegenzug dürfen passive Förderer, die auch Mitglied des Fördervereins sind, an den Mitgliederversammlungen teilnehmen.
Doch damit nicht genug. 2019 haben sich die aktiven Mitglieder des Vereins ein ganz besonderes Dankeschön überlegt. Denn die kontinuierliche Unterstützung sollte endlich einmal die Anerkennung erfahren, die sie verdiene, sagt David Khorshidi von der Freiwilligen Feuerwehr Groß Schwülper.
„Bis es zur eigens gestalteten Münze gekommen ist, hat es eine Weile gedauert“, erinnert sich Khorshidi an die ersten Überlegungen. Ein Präsentkorb stand zur Auswahl, dazu eine Urkunde. Doch dann, inspiriert von einer Medaille, die den aktiven Feuerwehrleuten 2018 nach ihrem Einsatz bei der Moorbrandbekämpfung im vier Stunden entfernten Meppen überreicht worden war, nahm die Idee einer individuell geprägten Münze immer mehr Gestalt an.
Im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen, zu dem Groß Schwülper gehört, gibt es nur freiwillige Feuerwehren, keine Berufsfeuerwehr. Umso wichtiger ist es, deren Arbeit zu gewährleisten und das Ehrenamt zu stärken mit allem, was dazugehört. Die finanzielle Unterstützung aus Spendengeldern ist daher nicht hoch genug zu schätzen.
„Eine individuelle Münze zur Ehrung ist etwas Dauerhaftes, Bleibendes“, sagt David Khorshidi. So wie das Engagement der fördernden Vereinsmitglieder. Seit 40 Jahren sind einige schon dabei. Die Zeit für eine Auszeichnung war überfällig, fanden die Mitglieder des Fördervereins im November 2019 bei einem ihrer Treffen.
„So eine Münze zur Auszeichnung und Anerkennung stellt man sich zu Hause in die Vitrine, erzählt den Kindern und Enkeln davon“, begründet Khorshidi die Entscheidung, warum die Wahl auf diese fiel.
Auf derTaler stießen die Feuerwehrleute wegen der vielen Referenzen – die Münzbeispiele für Ehrungen bei der Freiwilligen Feuerwehr sind zahlreich. Die Wahl fiel schließlich auf eine Münze aus Bronze mit 24 Karat Goldplattierung – die sollte es sein.
Dabei habe er schnell festgestellt, dass Qualität ihren Preis hat, sagt Khorshidi. Von der ursprünglichen Idee, 20 Münzen zu bestellen mit speziellem Aufdruck, Jahreszahl und Widmung sei man daher wieder abgerückt. „Stattdessen entschieden wir uns für eine allgemein gehaltene Münze“, sagt Khorshidi. „So sind wir flexibel und können sie zu verschiedenen Auszeichnungen ausgeben und Ehrungen vornehmen.“ „Anerkennung und Dank“ steht auf der einen Seite der individuell gestalteten Münze, auf der Rückseite ist das Ortswappen abgebildet.
Von den insgesamt 100 bestellten Münzen überreichte Ortsbrandmeister Oliver Bernhardt 15 Stück im Januar 2020 bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins im Rahmen einer feierlichen Ehrung an die Fördermitglieder, die seit 40 Jahren oder länger dabei sind.
Die restlichen 85 Ehrenmünzen, samt Verpackung, sind noch verschlossen und werden für weitere besondere Anlässe aufbewahrt.
Auf ersten Blick sei die Ausgabe für die Münzen als „recht große Summe“ erschienen, sagt Khorshidi. Für die Münze als Geschenk spreche aber ihre hohe Wertigkeit: „Das ist etwas Einmaliges, und bis alle Münzen ausgegeben sind, werden mehrere Jahre vergehen“, meint Khorshidi.
„Das Preis-Leistungsverhältnis war angemessen“, findet er. Denn schließlich sei es die Geste, die zählt – und die Arbeit und Energie, die sie ehrt.