Coin 007 – im Auftrag der Bundeswehr
Offiziere einer Bundeswehr-Instandsetzungskompanie sollen sich gern an ihre Zeit erinnern – dank eines Coins als Abschiedsgeschenk
Roter Adler auf blauweißem Grund, darunter ein Zahnradkranz, ein Schraubenschlüssel, ein Blitz und ein Kanonenrohr – das Wappen der 4. Kompanie ist ganz neu. Robert Völkel freut sich, dass es nun den individuell gestalteten Coin schmückt, den er für die Offiziere seiner Bundeswehr-Kompanie bei „derTaler“ in Auftrag gegeben hat.
Mit dem brandneuen Wappen spiegelt der Logistikbataillon Coin genau das wieder, was Robert Völkels Kompanie ausmacht: Zugehörigkeit zum Logistikbataillon 172 der Bundeswehr in Beelitz im Südwesten von Berlin. Hier, in Brandenburg, ist die Kompanie stationiert. Und hier führt sie Instandsetzungsarbeiten aus – für ihr eigenes Bataillon und für andere Einheiten der Bundeswehr.
Zahnrad, Schraubenschlüssel, Blitz und Kanonenrohr – Realauftrag vor Ort
Die verschiedenen Tätigkeitsbereiche spiegeln sich noch einmal auf der anderen Seite des Logistikbataillon Coins wieder: das Zahnrad, Schraubenschlüssel, Blitz und Kanonenrohr stehen für verschiedene Fachrichtungen innerhalb der Instandsetzungskompanie. Der Schraubenschlüssel steht für die Reparatur der Radfahrzeuge, der Blitz symbolisiert die Sparte der Fernmelder, wo Funkgeräte instandgesetzt werden, das Kanonenrohr und das Zahnrad bilden die allgemeine Instandsetzung ab in der beispielweise Waffen- und Notstromaggregate instand gesetzt werden. „Zur Erinnerung an die Kameraden vom Offizierskorps“, ist am Münzenrand eingraviert.
Die Instandsetzung ist ein zentraler Logistik-Bereich in der Bundeswehr. Im Einsatz und vor Ort müssen Waffen, Radfahrzeuge oder Klimaanlagen schnell, fachgerecht und sicher repariert werden. Instandsetzung sei „etwas Praktisches“, man habe einen „Realauftrag“, sagt Völkel, den man tagtäglich und auch im Einsatz ausübe. Sonst sei es bei den Logistikbataillonen oft so,dass man für den Einsatz übt, aber real vor Ort gar keinen Auftrag hat.
Das ist bei der 4. Kompanie anders: „Wir machen Instandsetzung für unser Bataillon.“ Ein Bataillon hat mehrere Kompanien. „In Beelitz gibt es ein Logistikbataillon, das hat fünf Kompanien, die vierte Kompanie sind wir – wir reparieren alles für unsere und die anderen Kompanien“, sagt der 30-Jährige, der seit 2011 bei der Bundeswehr tätig ist.
Ein ganz spezielles Abschiedsgeschenk
Während Soldaten immer relativ lange am jeweiligen Standort bleiben, zwischen acht und 25 Jahren, unterstehen die Führungskräfte wie Robert Völkel häufigem Wechsel. „Der Kompaniechef wechselt alle drei Jahre, die acht Offiziere sogar häufiger, alle anderthalb bis zwei Jahre; dadurch hat man eine hohe Fluktuation“, erklärt der Kompanieeinsatzoffizier, der für Planung und Durchführung, Ausbildungs- und Übungsvorhaben zuständig ist. Als stellvertretender Kompaniechef vertritt der studierte Maschinenbau-Ingenieur zudem seinen Kompaniechef.
Weil man aber eine intensive Zeit miteinander erlebe, wollten der stellvertretende Kompaniechef und sein Team den scheidenden Offizieren „ein ganz spezielles Abschiedsgeschenk mit auf den weiteren Weg geben für den Tag, an dem sie die das Korps verlassen und das sie an die Kameraden der 4. Kompanie erinnert“. Und es sollte nicht einfach nur ein Gutschein sein.
Die allererste Münze als Abschiedsgeschenk mit der Nummer 001 bekam der ehemalige Kompaniechef – sein Wechsel Ende 2020 war der Anlass, den Logistikbataillon Coin bei „derTaler“ in Auftrag zu geben. Auch sein Stellvertreter, der ehemalige Kompanie-Einsatzoffizier wechselte Ende 2020 und kann sich bereits über seinen individuell geprägten Coin mit der Nummer 002 freuen, ein weiterer Offizier verließ die Kompanie Anfang April – mit Coin Nummer 003. „Wie haben die Abschiedscoins extra nummerieren lassen, sodass wir nachvollziehen können, wer wann einen Coin bekommen hat“, sagt Robert Völkel.
Er selbst habe noch keinen Coin als Abschiedsgeschenk erhalten, da er immer noch der Kompanie angehört, sagt der stellvertretende Kompaniechef lachend. Als die Münzen im Sommer 2020 ankamen, habe er sie leider noch nicht sehen können, da er sich zu dieser Zeit auf den Weg zu einem Auslandseinsatz machte.
Die Erwartungen weit übertroffen
Als er kurz vor Weihnachten zurückkehrte, habe er die erste individuell geprägte Münze gesehen. „Ich fand sie sehr toll“, sagt er begeistert. Die Münzen als Abschiedsgeschenk waren seine Idee gewesen – er gab sie in Auftrag, entwarf sie am Computer und schickte den Entwurf zu „derTaler“. „Mit der Umsetzung, dem Service und auch dem Entgegenkommen beim Preis war ich rundum zufrieden – ich würde den ‚Taler‘ jedem weiterempfehlen“, sagt Robert Völkel. Die Qualität sei einfach nur „toll“, und das Produkt habe seine „Erwartungen weit übertroffen“. „Ich freue mich schon, wenn ich auch mal einen kriege“, fügt er lachend hinzu.
Vor Kurzem ist Robert Völkel von seinem Auslandseinsatz zurückgekehrt. „Im Einsatz muss jeder Handgriff sitzen“, erklärt er. Aber auch in Deutschland seien wichtige Reparaturen an Fahrzeugen und sonstigem Gerät eine der wichtigsten Aufgaben. Genau hier komme seine Kompanie ins Spiel.
Er kann sich vorstellen, den Coin der Logistikbataillon auch für spezielle Fälle zu vergeben und als Dankeschön zu verschenken, etwa, wenn sich ein Kamerad besonders verdient gemacht und das Korps besonders unterstützt hat. Insgesamt hat der stellvertretende Kompaniechef 50 Münzen prägen lassen. „Wenn uns drei oder vier Kameraden im Jahr verlassen, dann kommen wir ein paar Jahre damit hin“, sagt er.
Bleibender als jeder Gutschein
Auf die Idee kam er, da der letzte individuell gestaltete Coin für die Kompanie schon lange zurückliegt. „Es gab mal einen Coin, aber das ist viele Jahre her; und er war auch nicht für die Offiziere bestimmt, sondern für die 4. Kompanie an sich. Mein Gedanke war: Es wäre toll, wenn wir gerade für die Führungsebene ein Erinnerungsstück machen würden – dieses Abschiedsgeschenk passt zur Coin-Tradition in der Bundeswehr und ist bleibender als jeder Gutschein.“
Besonders jetzt, während der Corona-Pandemie, stehe die Bundeswehr viel mehr im Licht der Öffentlichkeit. Denn die Unterstützung der Soldaten ist vielerorts hochgeschätzt, das Feedback der Einrichtungen sei oftmals überwältigend.
Die Einsatzgebiete dabei sind vielfältig: Auch die 4. Kompanie hilft während der Corona-Pandemie mit in Pflege- und Altenheimen, unterstützt die Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern, nimmt Kontaktnachverfolgung in die Hand – auch in den Testzentren leisten die Angehörigen der Instandsetzungskompanie ihren Dienst. „Gerade haben wir mehr damit zu tun als Geräte zu reparieren“, erzählt Robert Völkel. Für die Soldaten sei das derzeit ein ganz anderes Aufgabengebiet. Aber eines, von dem Robert Völkel sich wünscht, dass es vielen Menschen in der Zivilgesellschaft in bleibender positiver Erinnerung bleiben wird – so wie der Coin den Offizieren seiner Kompanie.